Von der Leyen: „Schutz der Menschen hat Vorrang vor Materialkosten“
Neue Ministerin verspricht Soldaten bessere Ausrüstung.
Masar-i-Scharif. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will keine Kosten scheuen, um den Schutz der Soldaten im Einsatz sicherzustellen. „Das Wichtigste ist der Mensch und nicht die Frage der Materialkosten“, sagte die CDU-Politikerin bei ihrem Truppenbesuch im nordafghanischen Masar-i-Scharif. „Das Material muss so gut sein, dass der Mensch, die Menschen, die hier arbeiten, auch geschützt sind.“ Die mangelhafte Ausrüstung der Soldaten war immer wieder unter anderem vom Wehrbeauftragten des Bundestags kritisiert worden.
Zwar gibt es mittlerweile Verbesserungen. Allerdings sind bei der Bundeswehr immer noch Wünsche offen. Der Schutz der eigenen Soldaten spielt unter anderem in der kontroversen Debatte um die Anschaffung von Kampfdrohnen eine gewichtige Rolle. Er wird von den Drohnen-Befürwortern als Hauptargument angeführt.
Von der Leyen war am Sonntag — fünf Tage nach ihrem Amtsantritt — in Afghanistan eingetroffen. „Das war eine wunderbar warmherzige Aufnahme“, resümierte sie ihren ersten Truppenbesuch. Gestern besuchte die Ministerin das Einsatzgeschwader der Luftwaffe sowie das Feldlazarett und traf sich mit Soldaten der letzten deutschen Kampfeinheit in Afghanistan. Außerdem wurde ihr in einem Manöver vorgeführt, wie die Truppe auf einen Sprengstoffanschlag reagiert.
Von der Leyen hatte außerdem den Willen Deutschlands zur Fortsetzung des militärischen Engagements in Afghanistan auch nach 2014 bekräftigt. Die Nato beendet in einem Jahr ihren Kampfeinsatz in Afghanistan, will danach aber mit 8000 bis 12 000 Ausbildern und Beratern im Land bleiben. Deutschland hat bis zu 800 Soldaten dafür angeboten. Voraussetzung ist aber, dass der afghanische Präsident Hamid Karsai ein Abkommen unterzeichnet, das den ausländischen Truppen Sicherheit vor Strafverfolgung in Afghanistan verschafft. Die USA drohen mit einem Totalabzug aus Afghanistan, falls das Abkommen nicht zustande kommt. dpa