Vorverurteilung verbietet sich

Plagiats-Vorwürfe, die sich gegen eine Bildungsministerin richten, sind schweres Geschütz. Und bei Nicht-Zutreffen sogar üble Nachrede — das weiß auch derjenige, der sie erhoben hat. Dass er in der Deckung der Anonymität bleibt, ist mindestens schlechter Stil und verleiht dem Vorwurf nicht eben große Glaubhaftigkeit.

Dennoch geht die erste Reaktion Schavans, sie wolle dem Anonymus Rechenschaft geben, an der Sache vorbei. Ob die Plagiats-Vorwürfe zutreffen, lässt sich objektiv feststellen und ist nicht Sache eines Zwiegesprächs.

Bis zum Urteil der Promotionskommission der Uni Düsseldorf gilt jedenfalls: Zugunsten der Ministerin ist zu unterstellen, dass sie akademisch sauber gearbeitet hat.