Wann und wo sind angestellte Lehrer zum Warnstreik aufgerufen?

Berlin (dpa) - Im Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst der Länder sind ab Dienstag angestellte Lehrer zu Warnstreiks aufgerufen. Verbeamtete Lehrer dürfen nicht streiken. Anbei eine erste Übersicht über die in den einzelnen Bundesländern geplanten Maßnahmen der Bildungsgewerkschaft GEW:

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NORDRHEIN-WESTFALEN: Die angestellten Lehrer sollen von Dienstag an in den Ausstand treten. Die Warnstreiks sollen bis Donnerstag abwechselnd ganztägig in den fünf Regierungsbezirken stattfinden. 

BADEN-WÜRTTEMBERG: Die angestellten Lehrer im Südwesten werden laut GEW voraussichtlich erst in der übernächsten Woche zu Warnstreiks aufgerufen. In Baden-Württemberg sind zehn Prozent der rund 120 000 Lehrer Angestellte. Zudem arbeiten im Landesdienst knapp 800 Pädagogische Assistenten an Schulen, Hunderte Erzieher an den Heimsonderschulen und mehrere zehntausend Tarifbeschäftigte an Hochschulen, die auch von dem Tarifkonflikt betroffen sind.

BAYERN:
In Bayern sind laut GEW in der kommenden Woche keine Warnstreiks geplant. Folgen eines Ausstands dürften überschaubar sein: In Bayern sind mehr als 95 Prozent aller Lehrer verbeamtet - und die dürfen nicht streiken.

BERLIN: Die GEW hat die angestellten Lehrer an Grundschulen für Dienstag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind auch die zentral verwalteten berufsbildenden Schulen und Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt. An Sekundarschulen und Gymnasien läuft der Unterricht dagegen normal.

BRANDENBURG:
Das Land bleibt von Lehrer-Warnstreiks vorerst verschont. Laut GEW ist erst für den 12. März eine Protestaktion in Potsdam geplant.

BREMEN: Die GEW hat die angestellten Lehrer für Dienstag zu einem Warnstreik aufgerufen.

HAMBURG: In der Hansestadt beginnen ab Montag zweiwöchige Schulferien.

HESSEN: Das Bundesland gehört seit 2004 nicht mehr der Tarifgemeinschaft der Länder an. Daher wird in Hessen nicht gestreikt.

MECKLENBURG-VORPOMMERN: Ab Mittwoch soll es Warnstreiks im öffentlichen Dienst geben. Die Gewerkschaften Verdi, GEW und GdP haben zu Ausständen unter anderem bei Polizei und angestellten Lehrern aufgerufen.

NIEDERSACHSEN: Hier sind ab Dienstag Warnstreiks geplant. Neben Lehrern sind dazu auch pädagogische Mitarbeiter und Schulsozialarbeiter aufgerufen. Mit massenhaftem Unterrichtsausfall wird nicht gerechnet, weil nur rund zwölf Prozent der Lehrer als Angestellte unterrichten.

RHEINLAND-PFALZ/SAARLAND: Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi sind in beiden Ländern auch angestellte Lehrer für den 12. März zu einem Warnstreik aufgerufen. Rheinland-Pfalz blickt dem eher gelassen entgegen: Laut Verband Bildung und Erziehung (VBE) gibt es dort rund 7000 angestellte sowie etwa 35 000 verbeamtete Lehrer. An der Saar sind laut GEW von etwa 8000 Lehrern rund 1200 Angestellte.

SACHSEN: Die Gewerkschaften haben für kommenden Donnerstag zu einer Pressekonferenz eingeladen. Dann könnte es Informationen über mögliche Maßnahmen geben.

SACHSEN-ANHALT: Erste Warnstreiks sind laut GEW am Dienstag vorgesehen.

SCHLESWIG-HOLSTEIN: Die GEW sieht in den ersten Tagen der kommenden Woche von Warnstreiks ab. Genauer äußerte sich die Gewerkschaft nicht. Von den rund 25 000 Lehrern im Land sind 2500 Angestellte, also streikberechtigt.

THÜRINGEN: Laut GEW wird am Montag darüber beraten, wann und wo gestreikt werden soll. Frühestens Dienstag sei damit zu rechnen.