Westerwelle erfuhr durch Sportverletzung von Krebserkrankung

Guido Westerwelle hatte sich beim Joggen verletzt. Bei einem Routine-Check erfuhr er, dass er Leukämie hat. Westerwelle sei zuversichtlich, sagt ein Freund. Und bereit, den Kampf aufzunehmen.

Foto: dpa

Köln/Berlin (dpa) - Der frühere FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle hat durch Zufall von seiner Krebserkrankung erfahren. Nach Angaben des Bonner FDP-Chefs Werner Hümmrich wollte sich der 52-Jährige in Köln am Knie operieren lassen, nachdem er sich beim Joggen auf Mallorca vertreten hatte. Bei der Voruntersuchung sei aufgefallen, dass das Blutbild nicht in Ordnung war, sagte der langjährige Freund Westerwelles dem „Kölner Express“ (Samstag). Gewissheit habe es dann am Donnerstag gegeben.

Der langjährige FDP-Chef und frühere Bundesaußenminister ist an akuter Leukämie erkrankt. Die Kölner Universitätsklinik bestätigte, dass Westerwelle dort stationär behandelt wird. „Das ist korrekt“, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag. Mit dem Patienten sei vereinbart worden, dass über den Gesundheitszustand und die nächsten Schritte keine Auskunft gegeben werde. Seine Stiftung, die Westerwelle Foundation, hatte bereits am Freitag darum gebeten, auch mit Rücksicht auf die Familie von Nachfragen abzusehen.

Westerwelle sei natürlich erschrocken. „Aber auch bereit, den Kampf aufzunehmen und zuversichtlich, den Krebs zu besiegen“, sagte Hümmrich dem „Kölner Express“. „Er ist in guter körperlicher Verfassung und hat viele Freunde - mich eingeschlossen -, die ihm durch diese schwierige Zeit helfen und ihm die nötige Kraft geben.“

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigte sich berührt. „So eine Nachricht über einen Kollegen zu hören, lässt einen für einen Moment innehalten“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Montag). „Und es erinnert daran, dass es Dinge gibt, die wichtiger sind als alle beruflichen Mühen und jede politische Auseinandersetzung.“