Windräder stören Wetterfrösche

Die Rotoren der Anlagen sehen auf den Radaren wie Wolken aus. Vorhersagen sind dann praktisch unmöglich.

Emden. Windräder sprießen im Zuge der Energiewende derzeit wie Pilze aus dem Boden. Doch nicht nur Anwohnern machen sie zu schaffen. Nach der Bundeswehr und dem Luftverkehr bekommt nun auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) zunehmend Probleme mit den neuen, großen Anlagen.

Die hohen Türme mit ihren rotierenden Flügeln stören nämlich die Wetterradarsysteme. So wird derzeit dringend ein neuer Standort für das Wetterradar an der Knock im ostfriesischen Emden gesucht. Es ist von Windkraftanlagen regelrecht umzingelt. „Solche Störungen sind inzwischen ein deutschlandweites Problem, vor allem im Norden“, sagt Carmen Diesner vom Deutschen Wetterdienst.

Die schnell drehenden Rotoren erscheinen auf dem Radar wie bewegte Objekte, sie simulieren quasi bewegte Wolken. Die abgefälschten Signale werfen manchmal Echos wie Niederschläge oder Gewitter. „Das Radar funktioniert, aber die Echos sind gestört. Wir sind praktisch blind und sehen nicht, welches Wetter da auf uns zukommt“, sagt Diesner. An anderen DWD-Standorten gibt es ähnliche Probleme. Technische Lösungen sind noch nicht in Sicht. Es ist nicht einfach, Radartürme höher zu bauen.