Winterchaos soll für die Bahn Konsequenzen haben
Bahnchef Grube zeigt sich zerknirscht. Verkehrsminister Ramsauer setzt den Konzern massiv unter Druck.
Berlin. Genervte Kunden und Zugausfälle: Das Winterchaos der Bahn hat ein Nachspiel. Konzernchef Rüdiger Grube zeigte sich am Wochenende so selbstkritisch wie nie. „Es gibt nichts schönzureden“, sagte Grube. Er versprach millionenschwere Investitionen in Zuverlässigkeit und Service. „Kunde, Kunde, nochmals Kunde“, gab er als Jahreslosung aus.
Doch die Bundesländer wollen seinen Ankündigungen nicht mehr vertrauen. Sie forderten einen „Maßnahmenplan für einen uneingeschränkten Betrieb in der Winterperiode 2011/2012“.
Am Montag kommen die Verkehrsminister der Länder zu einer Krisenkonferenz zusammen. Der Bund, so verlangen die Länder, solle auf eine Gewinnausschüttung der Bahn in Höhe von 500 Millionen Euro pro Jahr verzichten und diese Summe in die Qualitätsverbesserung stecken.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) lehnte das ab: Das Geld werde zur Sanierung des Haushaltes benötigt. Zugleich setzte er die Bahn aber unter Druck. Wenn sich herausstelle, „dass es vermeidbares Chaos gab, muss es personelle Konsequenzen geben“. Das Winterwetter tauge nicht „als Ausrede“ für die Verspätungen und Zugausfälle.
Der Minister kritisierte den Konzern für den Sparkurs der vergangenen Jahre und verlangte massive Investitionen. „Auf der Schiene regierten jahrelang Sparpolitik und Renditedruck. Reserven wurden abgebaut, Personal eingespart.“