Wirtschaft will wieder Kopfnoten auf Schulzeugnissen

Unternehmen könnten sich so ein besseres Bild über das Sozialverhalten von Bewerbern machen, heißt es.

Berlin/Düsseldorf. Beteiligung am Unterricht, Betragen oder Fleiß: Diese „Kopfnoten“ sind heute auf vielen Zeugnissen nicht mehr zu finden. Die Wirtschaft hätte sie jedoch gerne wieder, um Bewerber besser beurteilen zu können.

Die Informationen zu Sozialkompetenzen würden es Betrieben erleichtern, auch Jugendlichen mit schlechten Schulnoten eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu geben, sagte Hans-Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung einer Unternehmensbefragung zur Ausbildungssituation.

Drei Viertel der Betriebe hätten angegeben, dass mangelnde Deutsch- und Mathematikkenntnisse oder fehlende Sozialkompetenzen eine Ausbildung verhinderten oder erschwerten. Auch Wolfgang Schulhoff, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, befürwortet Kopfnoten. Zwar sei die Form starrer Noten für die meisten Betriebe verzichtbar, sagte Schulhoff. „Aber die Unternehmen sind auf Aussagen über das Arbeits- und Sozialverhalten angewiesen, um sich ein Urteil über ihre Bewerber zu machen.“ dpa/hk