Kirche: Wie geht der Fall Mixa weiter?

Der Bischof fährt nach dem Rücktrittsangebot zunächst einmal in Urlaub.

Augsburg. Bisher ist es nur ein Rücktrittsangebot des Augsburger Bischofs Walter Mixa. Nun ist der Papst am Zug.

Mixa hat seine öffentlichen Termine für die nächsten Tage abgesagt und fährt erst einmal in Urlaub, um Abstand zu gewinnen. Er bleibt aber Augsburger Bischof und katholischer Militärbischof, bis Papst Benedikt XVI. seinem Ersuchen zustimmt. Bis dahin führt Mixa die Amtsgeschäfte in Augsburg weiter. Theoretisch könnte der Papst den Rücktritt auch ablehnen, was aber praktisch als ausgeschlossen gilt.

Gerade Benedikt ist kein Mann der Schnellschüsse. Bis zu der Annahme eines Rücktritts können sogar Monate vergehen, wie das Beispiel eines irischen Bischofs zeigt: Im Dezember hatte er wegen des Missbrauchsskandals in Irland sein Gesuch eingereicht, am Donnerstag wurde es angenommen.

Dann muss das Augsburger Domkapitel binnen einer Woche einen Diözesanadministrator wählen, der das Bistum vorübergehend leitet.

Auch bis zur Ernennung eines neuen Augsburger Bischofs können Monate vergehen. Das Domkapitel kann bis zu drei Wahlvorschläge nach Rom geben. Daneben kann auch die Bayerische Bischofskonferenz Vorschläge machen. Der Papst wählt dann aus diesen oder früheren Listen einen Kandidaten aus.

Es entspricht der Kirchentradition, dass der Papst Bischöfe ernennt und ebenso auch nur er selbst über eine Entpflichtung entscheidet. Dies ist auch im Kirchenrecht so geregelt. Danach müssen die Bischöfe mit Vollendung des 75. Lebensjahres dem Papst den Rücktritt anbieten, aber das können sie aus gesundheitlichen und anderen Gründen auch vorher tun.

Das Bischofsamt ist kein Job mit üblichen arbeitsrechtlichen Bedingungen - vielmehr sehen sich die Oberhirten als Nachfolger der zwölf Apostel und können deshalb nicht einfach kündigen. Deshalb bleiben sie bis zum Lebensende Bischöfe, auch wenn sie vom Amt entbunden werden.