Großer Polizeieinsatz an närrischen Tagen Wie Karneval sein soll

Natürlich liegt es uns nicht gerade nahe, in der Region des karnevalistischen Frohsinns mit der Moralkeule zu kommen. Aber gesagt werden darf es zum Auftakt der närrischsten Tage des Jahres zu Altweiber schon: Das Polizeiaufgebot, mit dem der ganzen jecken Feierei ein erträglicher Rahmen gegeben werden soll, ist von Jahr zu Jahr gewaltig.

BMS - Redakteur Stefan Vetter in Berlin am 10.03.2015. [foto : k r o h n f o t o . d e k r o h n f o t o . d e Mathias Krohn Reichsstrasse 46 14052 B E R L I N Tel : 030 - 887 293 86 Fax : 030 - 887 273 87 Handy : 0175 - 7223000 Mail : mathias.krohn@t-online.de Bank : SANTANDER Blz : 50033300 Kto : 260 857 1601 BIC : SCFBDE33XXX IBAN : DE18500333002608571601 Finanzamt B E R L I N/W I L M E R S D O R F Steuernummer : 13 / 404 / 60687 7%Mwst.]

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Bis Aschermittwoch sollen insgesamt 62 000 Polizistinnen und Polizisten NRW-weit ihren Dienst tun. In einem Bundesland, dem insgesamt etwa 47 000 polizeiliche Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. 62 000, das sind fast doppelt so viele, wie sie es regulär im selben Zeitraum wären. Und noch ein Vergleich: An Silvester 2023 waren es 6600 Kräfte. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Karneval zwar rheinische Identität stiftet, Menschen im realen Leben zusammenführt und noch dazu ein echter Wirtschaftstreiber in der närrischen Region ist, dafür aber auch immer mehr Sicherheitspersonal notwendig wird.


Das liegt an der terroristischen Bedrohung, die der Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang ob der kriegerischen Konflikte in der Ukraine, in Israel und Gaza mit allen korrespondierenden Konflikten als „so hoch wie seit langem nicht mehr“ eingestuft hat. Das sollten alle Feiernden im Blick behalten. Das liegt aber auch an den unerfreulichen Begleitumständen des Karnevals, in denen Alkoholmissbrauch, meist jugendliche Gruppendynamiken, gesellschaftliche Rücksichtslosigkeiten und fehlender Respekt eine wachsende Rolle spielen. Laut Innenministerium sind alkoholisierte, randalierende Personen auch im Konflikt miteinander das größte Problem. Dinge, die den ursprünglichen Gedanken von Karneval als Ausgelassenheit im Rollenspiel vor der christlichen Fastenzeit und als das Austreiben des Winters im negativen Sinne enthemmen. Zu wünschen wäre, dass sich die negativen Exzesse an Karneval mit der Aufmerksamkeit jedes einzelnen Jecken neutralisieren ließen. Und der Karneval das sein kann, was er ist: für die einen die schönste Jahreszeit. Und für die anderen ein Kurzurlaub. Aber eben alles ohne neue Hiobsbotschaften.