Kunsthändler Achenbach sitzt in Haft
Die Witwe des Aldi-Erben Berthold Albrecht erstattet Anzeige wegen Betruges. Es geht um eine Kunstsammlung.
Düsseldorf. Skandal um den Düsseldorfer Kunstberater Helge Achenbach: Der 62-Jährige sitzt bereits seit Pfingsten in Untersuchungshaft. Nachdem er aus dem Quartier der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Brasilien zurückkehrte, wurde Achenbach verhaftet. Hintergrund ist ein Streit mit Babette Albrecht, der Witwe des verstorbenen Aldi-Nord-Erben Berthold Albrecht. Sie hatte bereits im April Strafanzeige wegen Betrugs gegen Achenbach erstattet, weil sie ihm Unregelmäßigkeiten in Zusammenhang mit der Kunst- und Oldtimer-Sammlung ihres Ehemanns vorwirft.
Rainer Kock, Sprecher der Essener Staatsanwaltschaft, bestätigte, dass Haftbefehl wegen Fluchtgefahr erlassen wurde: „Die Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang. Zur Schadenshöhe können wir noch nichts sagen.“ Es sei allerdings klar, dass es „nicht um 50 Euro“ gehe. Bisher stehe auch nicht fest, ob es sich um einen oder mehrere Geschädigte handele.
Achenbach hatte Albrecht bei dem Aufbau seiner Kunstsammlung beraten. Dabei soll er angeblich beim Verkauf von Kunstwerken oder Oldtimern „Provisionen“ kassiert haben, die nicht abgesprochen waren.
Das wird von Achenbachs Ehefrau Dorothee, die eine Erklärung mit ihren Anwälten abgegeben hat, vehement bestritten: „Alle Kunstwerke und Oldtimer, die Berthold Albrecht erworben hat, haben schon zu dessen Lebzeiten erhebliche Wertsteigerungen erfahren.“
Achenbach gilt als eine der schillerndsten Figuren der deutschen Kunstszene. Er war Intimus des verstorbenen Jörg Immendorff und machte auch als Präsident von Fortuna Düsseldorf und als Groß-Gastronom (Monkey’s) von sich reden.