135.000 Kilometer Stau in NRW
Verkehrsprobleme haben 2010 drastisch zugenommen.
Düsseldorf. An Ostern droht sie wieder: die Blechlawine auf Deutschlands Autobahnen. Denn wenn alle schnell mal weg wollen, kommt am Ende niemand mehr vom Fleck. Im vergangenen Jahr erlebten deutsche Autofahrer mehr Stillstand als je zuvor. Denn wie der Allgemeine Deutsche Automobil Club (ADAC) ermittelt hat, ist die Anzahl der Staus drastisch angestiegen. 2010 gab es bundesweit 185.000 Staus, 32 Prozent mehr als im Vorjahr.
Insgesamt standen Autofahrer auf rund 400.000 Kilometern Länge in den Staus — und damit 50.000 Kilometer mehr als im Vorjahr. Gewertet wurden jeweils nur Verkehrsstockungen ab einer Länge von drei Kilometern.
Hauptursache für den Stillstand sind laut ADAC Baustellen und hohes Verkehrsaufkommen. Vor allem donnerstags und freitags stockte der Verkehr. An diesen beiden Tagen verzeichnete der Automobil Club jeweils 700 Staus. Am ruhigsten lief der Verkehr an den Sonntagen. Insgesamt kam es zu 145 Staus.
Das dicht besiedelte Nordrhein-Westfalen ist am stärksten betroffen. Ein Drittel aller Staukilometer wurde auf hiesigen Straßen verzeichnet. Die Gesamtlänge aller Staus habe 135.000 Kilometer betragen, 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor, berichtete der Automobilclub bei einer Anhörung im Verkehrsausschuss des Landtags.
Eine Entlastung ist zunächst nicht in Sicht. Von 2200 Kilometern Autobahn, die bundesweit bis 2015 ausgebaut werden sollen, sind laut ADAC bislang 30 Prozent fertig gestellt. Die rot-grüne Landesregierung hat entschieden, dass sie den Erhalt vorhandener Autobahnen gegenüber dem Ausbau neuer Straßen Vorrang einräumt.