Ab Montag droht auf Autobahnen das Chaos

Nach dem Ende der Herbstferien lähmen 30 Großbaustellen den Berufsverkehr in Nordrhein-Westfalen.

Düsseldorf. Sie sind ein Ärgernis, und nach der - zugegeben subjektiven - Einschätzung der Autofahrer werden sie immer mehr: Großbaustellen auf Autobahnen. 30 von ihnen werden allein bis zum Jahresende Millionen Pendler in Nordrhein-Westfalen ausbremsen.

Die Prognose von Experten der Universität Duisburg-Essen verheißt für den kommenden Montag nichts Gutes. Ob es um die A40 durchs Ruhrgebiet, den Kölner Ring oder die A57 bei Neuss geht - kilometerlange Staus sind dort insbesondere in den Morgenstunden programmiert.

Schuld daran ist nicht nur die Tatsache, dass der erste Tag nach den Herbstferien traditionell stauträchtig ist, sondern auch die Zahl der Großbaustellen. Im Zuge des Baustellenmanagements versuche man, die Staugefahr möglichst gering zu halten, sagt Bernd Löchter vom Landesbetrieb Straßen NRW. "Wenn es zum Beispiel eine Vollsperrung der A42 gibt, werden wir nicht gleichzeitig die A40 sperren."

Doch Löchter räumt ein, dass man immer häufiger an Grenzen stoße. Vierspurige Autobahnen erreichen ihre maximale Auslastung mit 65.000 Fahrzeugen pro Tag, dann stockt der Verkehr. "Auf der A40 und anderen Schnellstraßen sind aber 100.000 Fahrzeuge längst normal." Deshalb werde derzeit, wo es möglich ist, auf sechs Spuren ausgebaut.

Doch das entwickelt sich für die Betroffenen zur Geduldsprobe: Viele der Baustellen begleiten die Autofahrer schon seit Jahren. Der sechsspurige Ausbau der A57 ist zum Beispiel ein solches Dauerprojekt. Zudem müssen durch den zunehmenden Schwerlastverkehr in immer kürzeren Abständen die Fahrbahnen erneuert werden.

Nach Ansicht des ADAC Nordrhein lassen sich gerade die "Herbstbaustellen" nicht vermeiden. "Es gab einen Renovierungsstau, den muss man aufholen", sagt Sprecherin Jacqueline Grünewald. Dabei kämen Autofahrer derzeit sogar noch glimpflich davon. "Wegen der Wirtschaftskrise sind weniger Lkw unterwegs." An der langfristigen Prognose, dass sich bis 2025 der Lkw-Verkehr verdoppelt, ändere die Krise aber nichts.