Analyse: Braunkohle heizt das politische Klima auf
Nordrhein-Westfalen macht gegen die Klimapolitik der Koalition mobil, um seinen wichtigsten Rohstoff zu schützen. Die Braunkohle sichert 72 000 Jobs.
Düsseldorf. Das politische Klima im Berliner Reichstag dürfte sich erhitzen: Wenn der Bundestag am Freitag die Ausweitung des Emissionshandels beschließt, dann werden die CDU-Abgeordneten der Braunkohle-Länder Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Brandenburg, Thüringen und Saarland unisono dagegenstimmen.
Die Fronten sind verhärtet. Während sich Nordrhein-Westfalen "verärgert" zeigt, dass es für die Braunkohle keine Sonderrabatte gibt, heißt es in Berlin, die Düsseldorfer Landesregierung falle der Kanzlerin in den Rücken.
Braunkohle: 26 % der deutschen Stromerzeugung kommt aus Braunkohle; in NRW wird 54 % der deutschen Braunkohle gefördert. Anders als die Steinkohle kommt sie ohne staatliche Hilfe aus. Die Klimabilanz allerdings ist schlecht: So ist das rheinische Braunkohlerevier mit seinen vier Kraftwerken die größte Kohlendioxid-Quelle Europas.