Analyse: Jamaika in NRW? Grüne nennt FDP „Staatsfeind“
Die CDU denkt über neue Bündnisse nach. Ein möglicher Partner verweigert sich aber.
<strong>Düsseldorf. Jung, modern, sozial und ökologisch sehr interessiert: Das ist das Bild, das NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers gerne von seiner CDU zeichnen will. Damit versucht er sich an einem Spagat: Das Stammpublikum aus Westfalen oder vom Niederrhein darf nicht verschreckt werden. Dort gilt etwa die Homo-Ehe als Teufelswerk, in Köln gibt sich die Union viel offener. Aber Rüttgers hat erkannt: Die CDU muss etwas für die städtischen Wähler anbieten. Mancherorts lag seine Partei bei den Kommunalwahlen in Großstadtvierteln hinter SPD und Grünen.
Rüttgers selbst kann in der Diskussion nicht als Akteur auftreten. Also lässt er den Generalsekretär der NRW-CDU, Hendrik Wüst, für eine Jamaika-Koalition (also ein Bündnis zwischen der schwarzen CDU, der gelben FDP und den Grünen) vorpreschen und einige Hinterbänkler in der CDU-Landtagsfraktion sagen, dass dies interessant sei.
Wahl 2005: Bei der bislang letzten Landtagswahl im Mai 2005 errang Schwarz-Gelb die Mehrheit: CDU 44,8 Prozent, SPD 37,1 Prozent, FDP und Grüne jeweils 6,2 Prozent, 5,2 Prozent andere.
Umfrage Die aktuelle Umfrage belegt: Die Linke steht auch in NRW vor dem Einzug ins Parlament. CDU 42 Prozent, FDP 8 Prozent, SPD 33 Prozent, Grünen 6Prozent, die Linke 7 Prozent. Die Umfrage machte Forsa.