Analyse: NRW will Integration messbar machen

Das Land fordert Kriterien, um Erfolge bei der Eingliederung von Migranten zu prüfen.

<strong>Düsseldorf. Die großen Reden sind gehalten, das Thema ist wieder aus den Schlagzeilen verschwunden: Seit im vergangenen Sommer auf dem zweiten Integrationsgipfel ein nationaler Maßnahmenplan beschlossen wurde, läuft auf allen Ebenen die Kärrnerarbeit: die Umsetzung der im Nationalen Integrationsplan festgelegten mehr als 400 Selbstverpflichtungen von Bund, Ländern, Kommunen, Wirtschaft und Verbänden. Das Ziel: die Eingliederung der 15 Millionen Zuwanderer in Deutschland zu verbessern. Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) reicht das nicht aus. Er will einheitliche Kriterien festlegen, um Integrationsfortschritte durch die eingeleiteten Maßnahmen messbar zu machen.

"Der Integrationsplan gelingt nicht, wenn wir keine objektive Bewertung haben", sagte Laschet gestern in Düsseldorf. Allerdings sperrt sich der Bund nach Angaben des Ministers gegen einen solchen "Integrations-Index".

Beim nächsten Treffen der Länder-Integrationsminister Anfang April in Kiel soll die Forderung auf die Tagesordnung kommen. Für Laschet steht bereits fest: Sollte der Bund nicht mitmachen, wird NRW vorpreschen. Dann sollen auf Landesebene Kriterien zur Beurteilung einer gelungenen Integration festgelegt werden - beispielsweise Fortschritte bei der frühen Sprachförderung von Kindern. Anhand der Ergebnisse dieser Erhebungen sollen die Instrumente der Integrationspolitik auf ihre Tauglichkeit überprüft werden.