Bahnstreik: Kein Zug wird kommen
Tarifkonflikt: Am Dienstag eskaliert die Lage bei der Bahn, denn nun streiken auch noch die Lokführer. Reisende können nicht auf eine Entschädigung für große Verspätungen pochen.
Berlin. Pendler und Reisende müssen sich heute auf Chaos bei der Bahn einstellen. Die Warnstreiks am Montag waren bestenfalls ein Vorgeschmack auf das, was heute kommt: Jetzt wollen auch die Lokführer streiken. Ein Überblick.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat für am Dienstag von 5 bis 9 Uhr zu Warnstreiks aufgerufen. Sie will damit bundesweit und flächendeckend den Personen- und Güterverkehr lahmlegen. Darüber hinaus wollen - wie bereits am Montag- weitere Bahnbeschäftigte stundenweise die Arbeit niederlegen.
Die Gemengelage ist kompliziert, da es drei beteiligte Gewerkschaften gibt. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA fordern sieben Prozent mehr Gehalt für alle an den Tarifvertrag gebundenen 134 000 Mitarbeiter, mindestens aber 150 Euro. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) sitzt bislang noch nicht mit am Verhandlungstisch. Sie will einen eigenen Tarifvertrag erreichen und fordert Lohnerhöhungen von bis zu 31 Prozent. Die Bahn will dagegen ebenso wie Transnet und GDBA einen einheitlichen Tarifvertrag.
Umsatz: Der Bahn-Konzern setzte 2006 30 Milliarden Euro um
Ergebnis: Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte um 80 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.
Beschäftigte: Der Konzern zählte 2006 229 200 Mitarbeiter auf Vollzeitbasis gerechnet.
Investitionen: Die Bahn gab 6,58 Milliarden Euro brutto für Investitionen aus.
Bahnhöfe: Die Bahn hat 5730 Bahnhöfe in Deutschland.