Zwischenlager Bayern will Atommüll im nordrhein-westfälischen Ahaus lagern

Wohin mit dem Atommüll? Bayern will Castoren ins Zwischenlager nach Ahaus schicken. Das ist seit längerem geplant. Ob die Transporte schon 2018 beginnen, ist aber noch offen.

Von 2018 bis 2036 wollen die Bayern aus dem Garchinger Forschungsreaktor FRM II bei München 17 Castor-Transporte nach Ahaus schicken. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Reuters

Düsseldorf (dpa). Ob künftig Atommüll aus Bayern ins nordrhein-westfälische Zwischenlager Ahaus gebracht wird, hängt laut NRW-Wirtschaftsministerium von Genehmigungen ab. „Ob es von 2018 an tatsächlich zu Transporten kommt, entscheidet das Bundesamt für Strahlenschutz“, teilte das Ministerium am Mittwoch mit.

Sowohl für die Einlagerung der Brennelemente als auch für den Transport seien Genehmigungen erforderlich. „Solange diese nicht vorliegen, handelt es sich bei dem genannten Zeitraum lediglich um eine Planungsgröße“, hieß es im Düsseldorfer Ministerium, das atomrechtliche Aufsichtsbehörde ist.

Laut bayerischem Wissenschaftsministerium soll es von 2018 bis 2036 aus dem Garchinger Forschungsreaktor FRM II bei München 17 Castor-Transporte nach Ahaus geben. Das NRW-Ministerium betonte, die Nachricht sei nicht neu. Die Pläne gingen auf bestehende ältere Vereinbarungen zurück.

Der Transport von Castor-Behältern durch NRW ist höchst umstritten. Das zeigt auch der Widerstand gegen eine laufende Prüfung, Atommüll aus dem Forschungsreaktor Jülich nach Ahaus zu bringen. Das Lager in Jülich muss unverzüglich geräumt werden, weil es nicht als erdbebensicher gilt.

Um dieser Verpflichtung nachzukommen, werden derzeit drei Optionen geprüft: Eine Lagerung in Ahaus, ein Transport in die USA oder - als unwahrscheinlichste, weil langwierigste Lösung - der vollständige Neubau eines erdbebensicheren Lagers in Jülich.