Umfrage in der WZ-Region Paternoster-Verbot ist gekippt

Die Nutzung der altmodischen Aufzüge ist wieder erlaubt. In der Region wird dies positiv aufgenommen.

Foto: dpa

Berlin/Düsseldorf. Nach heftigen Protesten kippt die Bundesregierung das Paternoster-Verbot. Eine entsprechende Änderung der Betriebssicherheitsverordnung passierte gestern das Bundeskabinett in Berlin. Was bedeutet das für unsere Region?

In Wuppertal werden Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) und der Leiter des Gebäudemanagements Hans-Uwe Flunkert am Donnerstag den Paternoster im Rathaus Barmen wieder in Betrieb nehmen. Gleichzeitig wird der Paternoster im Verwaltungshaus Elberfeld wieder angestellt. Erst am vergangenen Montag hatte Jung, unterstützt von mehr als 2400 Wuppertalern, an Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) appelliert, die Betriebssicherheitsverordnung rückgängig zu machen. Auch wenn der Bundesrat, vermutlich in seiner Sitzung am 7. Juli, formal noch zustimmen muss, will der Oberbürgermeister die Paternoster schnellstmöglich wieder in Betrieb nehmen.

Etwas verhaltener ist die Reaktion in Düsseldorf. In der Landeshauptstadt gibt es keine städtischen Paternoster, dafür einige in Firmen oder Landesbehörden. Der einzige, der im Zuge der Nahles-Initiative stillgelegt wurde, ist der im Polizeipräsidium, denn die Anlage war auch für Besucher zugänglich. Zunächst ist sie aber noch außer Betrieb. „Unsere Verwaltung prüft jetzt, welche Auswirkungen die Neuigkeiten aus Berlin für unseren Paternoster haben“, sagte eine Sprecherin gestern auf Anfrage. Klar ist aber: Viele der Mitarbeiter hoffen, dass er möglichst bald wieder in Betrieb geht.

Der Paternoster der Hochschule Niederrhein in Krefeld steht seit Ende Mai still. „Wir haben noch keine Informationen erhalten, würden uns aber natürlich freuen, wenn wir den Aufzug wieder in Betrieb nehmen können“, sagt Christian Sonntag, Pressesprecher der FH. Die Studenten hatten mit einer Online-Petition auf das Verbot reagiert. 583 Unterstützer trugen sich dort für die „Wiederaufnahme des Paternosters am Campus Süd“ ein.

„Das Verbot war für uns nicht nachvollziehbar, da es hier keine Unfälle gab“, sagt Student Fabian Brenner. Statt sich schnell zwischen fünf Stockwerken bewegen zu können, müssen die Studenten lange Wartezeiten an einem Aufzug in Kauf nehmen oder zu Fuß gehen.

Der Paternoster im Krefelder Finanzamt wurde nur kurzzeitig deaktiviert. Er darf zurzeit jedoch nur von eingewiesenen Mitarbeitern benutzt werden. „Es wäre natürlich toll, wenn auch Besucher wieder damit fahren könnten“, sagt Christiane Otto vom Finanzamt, die das Verbot für „vollkommen unnötig“ hält.