Berlin spricht mit zwei Stimmen
Russlands Außenminister Lawrow brachte es auf den Punkt. Ein nuklear bewaffneter Iran sei absolut inakzeptabel, sagte er zum Auftritt des Teheraner Außenministers Mottaki, der in München wieder einmal die Weltgemeinschaft brüskiert hatte.
Experten glauben, dass der Iran in den nächsten drei Jahren gezielt Atomsprengköpfe einsetzen kann - etwa gegen Israel.
Die Sorge eint die Gruppe der ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates. Über das Vorgehen besteht Uneinigkeit. Aus den USA reichen die Vorschläge von Wirtschaftssanktionen bis hin zum Militärschlag. China setzt auf Dialog und Verhandlungen. Einigkeit sieht anders aus in dieser überlebenswichtigen Frage.
Auch innerhalb der Bundesregierung wird nicht mit einer Stimme gesprochen. Hier Außenminister Westerwelle mit seiner Vision von einer Welt ohne Atomwaffen, dort Verteidigungsminister Guttenberg, der mit der Sanktionsschraube droht. Darüber mag man im Kabinett streiten - in die Weltöffentlichkeit gehören solche Differenzen nicht. Immerhin sitzt Deutschland inzwischen neben den fünf Veto-Staaten als sechste Weltmacht mit am Tisch, wenn mit dem Iran verhandelt wird.