Atomkraft Demo in Aachen gegen AKW Tihange

Der belgische Atommeiler Tihange hat in Aachen Tausende auf die Straße getrieben. „Abschirmen unmöglich. Da hilft nur Abschalten“ - lautet das Motto der Demonstranten. Die Grünen hatten zu dem Protest aufgerufen.

Rund 4000 Menschen haben am Sonntag in Aachen gegen das belgische Atomkraftwerk Tihange demonstriert.

Foto: Oliver Berg

Aachen (dpa). Rund 4000 Menschen haben am Sonntag in Aachen gegen das belgische Atomkraftwerk Tihange demonstriert. Nach Polizeiangaben blieb die Kundgebung, zu der die Grünen aufgerufen hatten, friedlich. „Abschirmen unmöglich. Da hilft nur Abschalten“ forderten die Demonstranten. Der Atommeiler Tihange steht nur 60 Kilometer vom Dreiländereck entfernt. Der Reaktor ist aufgrund tausender feiner Haarrisse in seiner Hülle hochumstritten.

Der Reaktorblock Tihange 2 war im März 2014 wegen Sicherheitsbedenken abgeschaltet worden, ging aber trotz der Haarrisse im Dezember 2015 wieder ans Netz. Die Städteregion Aachen hat gegen den Weiterbetrieb vor dem höchsten belgischen Verwaltungsgericht Klage eingereicht, der sich das Land NRW anschloss. Tihange 2 soll bis zum Jahr 2023 laufen. Inzwischen erwägt auch Rheinland-Pfalz, sich der Klage anzuschließen.

Die Grünen in der Städteregion Aachen hatten zu dem Protest aufgerufen, die nordrhein-westfälische Landespartei schloss sich an. NRW-Grünen-Chefin Mona Neubaur forderte die Bundesregierung auf, nun auch endlich tätig zu werden.

Die Demonstranten bildeten in Aachen eine Menschenkette und spannten Schirme auf. Ein Aktionsbündnis, in dem auch die belgischen und niederländischen Grünen zusammenarbeiteten, plane weitere Protestaktionen.