Der Beuys-Block bleibt endgültig im Krefelder Museum
Verhandlungen: Sammlerin Helga Lauffs schenkt der Stadt drei Werke, und das Land erlässt die Schenkungssteuer.
Krefeld. Der berühmte Beuys-Block bleibt endgültig im Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum. Das ist das erfreuliche Ergebnis von Verhandlungen, die in den vergangenen Wochen vor allem zwischen der Sammlerin Helga Lauffs und der Landesregierung geführt wurden. Der Block, der aus insgesamt sieben Arbeiten von Joseph Beuys besteht, wird von Fachleuten auf weit mehr als 20 Millionen Euro geschätzt.
Die Einigung sieht vor, dass das Land zwei der Kunstwerke dieses Blocks erwirbt, indem es der Sammlerfamilie die Schenkungssteuer in Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro erlässt - ein "Geschäft", das inzwischen üblich geworden ist. Diese beiden Werke, die "Anschwebende plastische Ladung vor Isolationsgestell" und der "Fond IV/4", gehen als Dauerleihgabe an das Museum.
Vorausgegangen waren dem Handel Gespräche zwischen Finanzminister Helmut Linssen und Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff auf der einen und der Sammlerin auf der anderen Seite. Zugestimmt haben auch die zuständigen Ausschüsse des Landtags.
In einem zweiten, kunsthistorisch noch höher einzuschätzenden Schritt wird die Sammlerin dem Museum drei weitere Werke aus dem Block schenken, darunter das wohl bedeutendste: die "Barraque D’Dull Odde". Helga Lauffs: "Ich weiß aus vielen Gesprächen mit Beuys, wie wichtig ihm die ,Barraque’, ja, der ganze Krefelder Raum war."
Gleichzeitig betonte die Sammlerin, dass sie und ihre sechs Töchter der Stadt und dem Museum ihren Dank aussprechen möchten für die jahrzehntelange kuratorische Betreuung und die Pflege ihrer Sammlung durch die Museumsdirektoren, über mehr als 30 Jahre hinweg.
Lauffs hatte den Großteil der Sammlung abgezogen und teilweise versteigern lassen. Nur der Beuys-Komplex verblieb zunächst im Museum.