Genehmigung: CO-Pipeline - Fliegerbomben entlang der Trasse?
Bezirksregierung fordert den Beweis, dass die Streckenführung frei von Granaten- und Munitionsresten ist.
Düsseldorf. Die Pannenserie beim Bau der CO-Pipeline nimmt kein Ende. Weil die Trasse der Rohrleitung zwischen Dormagen und Krefeld nach Meinung der Düsseldorfer Bezirksregierung nicht ausreichend auf Granaten- und Bombenfunde aus dem Krieg geprüft worden ist, soll die Inbetriebnahme untersagt werden. Bürgerinitiativen prüfen nun Klagen.
Der Schwarze Peter liegt nicht bei Bayer, sondern bei der WingasAG. Das Kasseler Energieunternehmen ist federführend für den Bau der Bayer-Pipeline zuständig, weil Teile der Trasse auch für eine Erdgasleitung genutzt werden.
"Die Bezirksregierung hat seit 2004 die entsprechenden Bescheinigungen eingefordert", sagte Sprecher Bernhard Hamacher. Bevor nicht nachgewiesen sei, dass die Trasse kampfmittelfrei ist, dürften beide Leitungen nicht in Betrieb gehen.
In Kassel versteht man die Aufregung nicht. "Die Bauarbeiten sind fast abgeschlossen. Jetzt wird noch einmal überprüft, ob alle Auflagen erfüllt worden sind. Hierbei ist uns aufgefallen, dass die Kampfmittelfreiheit noch nicht bescheinigt wurde", sagt Wingas-Sprecher Nicholas Neu.
Er bestätigt, dass es nahe der Trasse zwei Flächen gibt, auf denen im Zweiten Weltkrieg Schützengräben angelegt und Geschossstellungen aufgebaut worden waren.
Ein Bayer-Sprecher sagte: "Wingas hat uns versichert, dass die Trasse frei von Kampfmitteln ist. Wenn jetzt Zweifel bestehen, muss das Gelände untersucht und im schlimmsten Fall alles aufgegraben werden."