Konferenz sucht nach Schulkonsens für NRW
Düsseldorf. Bei einer großen Bildungskonferenz in Düsseldorf geht es an diesem Donnerstag um die Zukunft des Schulsystems in Nordrhein-Westfalen. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) haben Lehrer-, Schüler- und Elternverbände, die Landtagsfraktionen, Kirchen, Arbeitgeber und Gewerkschaften sowie Wissenschaftler eingeladen, um die Chancen für einen "Schulfrieden" auszuloten.
Etwa 45 Organisationen würden zu dem rund zweieinhalbstündigen Treffen hinter verschlossenen Türen erwartet, sagte eine Sprecherin des Schulministeriums am Mittwoch. Sie sollen nach den Vorstellungen der Landesregierung zunächst das Themenspektrum für weitere Treffen abstecken und einen Arbeitsplan festlegen.
Beschlüsse werden noch nicht erwartet.Kraft und Löhrmann wollen mit der Konferenz "einen Schulkonsens und damit Sicherheit und Verlässlichkeit bei weiteren Reformen" erreichen. "Lassen sie uns innehalten und Standorte bestimmen", heißt es in ihrem Einladungsschreiben. Die Ministerpräsidentin und ihre Stellvertreterin sind zuversichtlich, dass ein gemeinsamer Weg in der Schulpolitik gefunden werden kann.
Mit ihren ersten Beschlüssen in der Schulpolitik hat sich die rot- grüne Minderheitsregierung aber bereits heftige Kritik von Opposition und einigen Lehrerverbänden zugezogen. Die FDP will vor dem Landesverfassungsgericht dagegen klagen, Gemeinschaftsschulen über einen Schulversuch einzuführen.
Die CDU hatte die Ankündigung der Landesregierung, Gemeinschaftsschulen zu genehmigen, als "Affront vor dem Bildungsgipfel" kritisiert.Beim Philologenverband trifft die Entscheidung der Landesregierung, Gymnasien die Rückkehr zum Abitur nach 13 Schuljahren zu erlauben, auf heftigen Widerstand. Die Organisation der Gymnasiallehrer sieht darin einen weiteren Schritt von Rot-Grün, langfristig alle Schulen durch eine Gemeinschaftsschule abzuschaffen.