Laschet besucht Belgien - Zankapfel AKW Tihange
Mehrmals wurde der Besuch verschoben - nun stellt sich NRW-Ministerpräsident Laschet offiziell bei der belgischen Regierung vor. Im Gepäck hat Laschet die Kritik am Weiterbetrieb der Pannenreaktoren in Tihange und Doel.
Düsseldorf. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) führt bei seinem Antrittsbesuch in Belgien am Dienstag Gespräche mit Premier Charles Michel und den belgischen Regionalregierungen. Zentrales Thema dürfte der Streit um Sicherheitsmängel bei den zwei belgischen Kernkraftwerken Tihange nahe Aachen und Doel bei Antwerpen sein. Die CDU/FDP-Regierung fordert in ihrem Koalitionsvertrag die Abschaltung der störanfälligen Reaktoren. Vor allem in der Aachener Region herrscht Sorge, sollte es zu einem Atomunfall im Nachbarland Belgien kommen.
Laschet hatte vor kurzem vorgeschlagen, neue Stromleitungen nach Belgien zu verlegen, um das Land als Ersatz Strom aus NRW - auch aus der umstrittenen Braunkohle - zu liefern. Atomkraftgegner forderten vor Laschets Belgien-Visite ein sofortiges Ende der Lieferungen von Brennelementen aus Lingen im Emsland sowie von angereichertem Uran aus dem westfälischen Gronau.
Laschet wird in Belgien auch von König Philippe empfangen und trifft deutsche und belgische Wirtschaftsvertreter. (dpa)