Loveparade: Raver legen den Bahnverkehr in NRW lahm
Die Polizei musste den Dortmunder Hauptbahnhof bis in die frühen Morgenstunden sperren.
Dortmund. Ungeduldige Raver haben am Samstag ein Chaos bei der Bahn angerichtet und den Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen lahmgelegt. Um so schnell wie möglich zur Loveparade in Dortmund zu kommen, seien nach Angaben eines Bahnsprechers immer wieder Fahrgäste an Bahnhöfen oder auch an Zwischenstopps von Zügen im Ruhrgebiet über die Gleise gelaufen.
Die Bundespolizei habe deshalb aus Sicherheitsgründen mehrere Strecken stundenlang sperren müssen. Dadurch gerieten auch die Fahrpläne in ganz NRW durcheinander, in den Hauptbahnhöfen der Großstädte irrten viele Fahrgäste umher.
Für den Ansturm von 1,6 Millionen Parade-Besuchern hatte die Bahn den Fernverkehr aus Dortmund und Bochum herausgehalten, um dafür Sonderzüge für das Musik-Spektakel einsetzen zu können.
Durch "sehr unvernünftige Raver", so der Bahnsprecher, seien die Planungen dann aber über den Haufen geworfen worden. Man habe manchmal selber nicht gewusst, welche Strecke gerade frei oder gesperrt gewesen sei. "Das ist der Grund", so der Bahnsprecher weiter, "dass wir die Fahrgäste nicht optimal informieren konnten."
Auch bei der Rückfahrt über den Dortmunder Hauptbahnhof war Geduld gefragt: Mehrmals musste die Bundespolizei die Station wegen zu großen Andrangs sperren. Ein Oberleitungsschaden, verursacht durch einen umgestürzten Baum, legte auch den Hauptbahnhof in Essen lahm. Stundenlang fuhren keine Züge.
Selbst um 2.30 Uhr morgens hatte die Bahn die Abwicklung der Besuchermassen noch nicht im Griff. Vom versprochenen Zehn-Minuten-Takt konnte bei der Abfahrt der Züge keine Rede sein.