Studieren in NRW Mangelhafte Infrastruktur an Unis in NRW
Die Landesrektorenkonferenz NRW macht auf Mängel bei der Ausstattung der Unis aufmerksam. Jede Uni hat mindestens ein Projekt, bei dem es hakt.
Düsseldorf/Wuppertal. Jede Uni hat mindestens ein Projekt, bei dem es hakt Hinzu kommt die mangelhafte Infrastruktur: Obwohl die Mittel im Land in den vergangenen Jahren aufgestockt wurden, fehlen für den Erhalt der Gebäude und die Flächenerweiterung insgesamt 1,9 Milliarden Euro. Das Land schiebt einen Sanierungsstau vor sich her. Auch in Wuppertal kennt man diese Nöte. Hier studieren knapp 22 000 Menschen — begonnen hat die Uni 1972 mit 3500. Schon 2010 wurde ein Flächenbedarf von 20 000 bis 25 000 Quadratmetern festgestellt.
Neben dem gestiegenen Kapazitätsbedarf bei knapper Raumbedarfsplanung bereitet der „natürliche Erneuerungszyklus“, so Bunch, Sorgen. Die Gebäude der Uni Wuppertal mit ihren drei Standorten Grifflenberg, Freudenberg und Haspel sind mittlerweile 45 Jahre alt — wie andere Hochschulbetonbauten der 70er Jahre in Paderborn, Siegen, Essen und Duisburg. Wird gebaut, droht neue Unbill: Verzögerungen um mehrere Jahre sind keine Seltenheit. Auch bei der LRK weiß man: Jede Uni hat mindestens ein Projekt, bei dem es hakt — wegen Abstimmungsproblemen mit dem Bauherrn, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Bauverzögerungen oder nicht freigegebenen Geldern. Bunsch spricht aus Erfahrung: „Das ist dann schon ganz schön schwierig.“
Weiteres Problem ist die Mittelbefristung. Während Politiker in kurzen Haushalts- (oder Legislatur-)zyklen denken, brauchen Hochschulen laut LRK Planungshorizonte von mindestens fünf bis zehn Jahren. So hat der Bund zwar im Hochschulpakt seit 2007 zusätzliche Gelder bereitgestellt und hat das Land im Rahmen der Hochschulvereinbarung 2021 zugesichert, dass Mittel daraus verstetigt werden, das aber, so betont die LRK, kann erst der Einstieg sein. Bunsch sagt: „Wir brauchen eine verlässliche und dauerhafte Finanzierung.“ Die LRK will nun gegenüber dem Land vor allem auf eine Diskussion der Kapazitätsverordnung, mehr Planungssicherheit und beschleunigte Planungsverfahren dringen. Bunsch gibt sich zuversichtlich: „Wir sind in einem guten Dialog bei der Finanzierung. Studierende können schnell kommen, Gebäude brauchen länger.“