Mutmaßlicher Islamist soll Justizbediensteten bedroht haben

Düsseldorf (dpa). Ein vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht angeklagter Islamist soll einen Justizbediensteten bedroht haben. Das Gericht habe gegen den mutmaßlichen Terroristen deswegen eine Woche Ordnungshaft verhängt, die er zusätzlich zu seiner Strafe absitzen muss, sagte ein Gerichtssprecher auf Anfrage.

Die Anwälte verlangten daraufhin den Ausschluss des Wachtmeisters von der weiteren Bewachung, was das Gericht abgelehnt habe.

Als Reaktion stellten die Verteidiger einen Befangenheitsantrag gegen den gesamten Senat. Der Antrag sei inzwischen ebenfalls abgelehnt worden, sagte der Sprecher auf dpa-Anfrage. Der Wachtmeister soll - seinem Auftrag entsprechend - ein Gespräch zwischen den Angeklagten unterbunden haben. Daraufhin habe einer der Angeklagten ihn als „Kuffar“ (Ungläubiger) beschimpft und ihm gedroht: „Du wirst schon sehen, was du davon hast.“

Es soll sich nicht um die erste Bedrohung gehandelt haben: Als die Angeklagten vor mehreren Wochen in den Saal gebracht werden sollten, soll einer von ihnen zu einem Wachtmeister gesagt haben: „Nimm es nicht persönlich, aber wenn du mich beim Beten störst, muss ich dich töten.“

Die vier Angeklagten sollen einen Mordanschlag auf einen rechtsextremen Politiker in Leverkusen geplant haben. Der Hauptangeklagte steht zudem vor Gericht, weil er als Einzeltäter im Dezember 2012 eine Bombe im Bonner Hauptbahnhof platziert haben soll, die aber nicht zündete. Seinen Verteidigern zufolge hat es sich bei dem Sprengsatz um eine Attrappe gehandelt.