NRW-Kommunen machen gegen rasende Motorradfahrer mobil
Zu laut und zu schnell: Kommunen in landschaftlich schönen Gegenden des Landes machen Front gegen rasende Motorradfahrer. Härtere Maßnahmen werden gefordert. Notfalls will man beliebte Strecken für Motorräder sperren.
Simmerath (dpa). Knapp 20 lärmgeplagte Kommunen und Kreise in Nordrhein-Westfalen fordern härtere Maßnahmen gegen „Heizer und Raser“ unter den Motorradfahrern. Manche heizten mit 200 Stundenkilometer durch die Landschaft, wo nur 70 erlaubt seien, sagte der Bürgermeister der Eifelgemeinde Simmerath, Karl-Heinz Hermanns (CDU) am Montag bei einer Tagung in der Eifel. Dieses Problem sei auch in anderen touristisch reizvollen Gegenden Nordrhein-Westfalens bekannt.
Das vergangene Schönwetter-Wochenende, an dem in den Höhenlagen gerade mal der Schnee abgetaut sei, war demnach noch relativ ruhig. Damit werde es schnell vorbei sein. Motorradfahrer seien ausdrücklich willkommen, nicht aber die Raser, die mit Lärm durch die Landschaft bretterten. Die Technik mache es ihnen leicht, sagte der zuständige Referent beim Bundesverkehrsministerium, Bernd Schütteler. Mit zwei Schrauben lasse sich der Schalldämpfer an vielen neueren Maschinen schnell abmontieren.
Die Kommunen forderten unter anderem die Einführung von Frontkennzeichen für Motorräder, um Raser besser zu identifizieren und deutlich höhere Geldstrafen als die bisherigen 180 Euro. Daneben sollte der ab Januar 2016 geltende Grenzwert von 78 Dezibel auch für Altfahrzeuge gelten. Wenn gar nichts anderes helfe, werde man ausnahmsweise auch vor der Sperrung von Raserstrecken nicht zurückschrecken. Der Katalog soll an die Bundes- und Landesregierung und an die Politik gehen.