Nach Nokia-Rückzug: Rund 60 Millionen Euro für Region Bochum

Nach dem Rückzug des Handy- Weltmarktführers Nokia aus Bochum soll die Region mit Hilfe eines Finanzprogramms von rund 60 Millionen Euro gestärkt werden.

Düsseldorf/Bochum. Sowohl derfinnische Konzern als auch das Land Nordrhein-Westfalen stellen jeweils20 Millionen Euro für das Programm „Wachstum für Bochum“ zur Verfügung,wie das Wirtschaftsministerium am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte.

Hinzu kommen die Einnahmen aus dem Verkauf des Betriebsgeländes und dieErrichtung eines Gründerzentrums durch Nokia. Ferner will der Konzerneinen Lehrstuhl an der Ruhruniversität gründen oder eine vergleichbareEinrichtung schaffen, um die kommerzielle Nutzung wissenschaftlicherForschung sicherzustellen.

Mit dieser Einigung sei der Streit um Rückzahlungen von Fördergeldernvom Tisch, sagte Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU). Ziel desProgramms sei es, neue Arbeitsplätze zu schaffen und neue Unternehmenin die Region Bochum zu locken. Ursprünglich hatte die Landesregierung60 Millionen Euro zurückverlangt, weil die Finnen aus ihrer Sicht inBochum weniger Arbeitsplätze geschaffen hatten als vereinbart.

Nokia hatte Mitte Januar angekündigt, aus Kostengründen die Produktionnach Rumänien zu verlagern. Die letzte Schicht im Bochumer Werk warbereits am 15. Mai gefahren worden. Offiziell wurde der Standort amvergangenen Montag geschlossen.

Die ersten der ehemals 2300Nokia-Beschäftigten sind nach Gewerkschaftsangaben bereits seitMonatsbeginn in eine Transfergesellschaft übernommen worden.