Nahverkehr: Die Bahn will Leistung für den VRR drastisch kürzen
Der Streit um Finanzen wird zunehmend auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen.
Essen. Noch in der vergangenen Woche hatte es so ausgesehen, als würden sich die Konfliktparteien annähern: Die Bahn stellte dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) saubere und pünktlichere Züge in Aussicht und kündigte an, das S-Bahn-Angebot trotz deutlich gekürzter Bundesmittel bis auf wenige Ausnahmen aufrechtzuerhalten.
Die Hoffnungen waren trügerisch, wie sich am Mittwoch während einer Video-Konferenz herausstellte. Der VRR nannte das Angebot der Bahn "völlig unzureichend". Nun ist abzusehen, dass der Streit auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen wird.
Als Grund nennt der VRR Qualitätsmängel: unpünktliche Züge sowie schlechte Kundeninformation. Hintergrund der Fehde ist aber vor allem der Wegfall von staatlichen Zuschüssen für den Regionalverkehr, wodurch dem VRR in diesem Jahr 30 Millionen Euro in der Kasse fehlen.