Neue Grippe: Der Impfstoff wird knapp
Wegen Produktionsproblemen beim Hersteller fallen die Lieferungen der Impfdosen kleiner aus als erwartet.
Düsseldorf/ Wuppertal/ Krefeld. Die Ausbreitung der Schweinegrippe in Deutschland beschleunigt sich - gleichzeitig wird der Impfstoff knapp. Und dieses Problem wird sich in den kommenden Wochen wohl noch verstärken. Das NRW-Gesundheitsministerium erwartet einen Engpass bei der Lieferung.
Grund sind Probleme des Pandemrix-Herstellers Glaxo SmithKline bei der Produktion des Impfstoffs. Das Herstellungsverfahren sei mittlerweile zwar verbessert worden, eine Entspannung sei aber erst Ende des Monats zu erwarten.
Das Gesundheitsministerium rechnet in der kommenden Woche mit 140.000 statt 280.000 Impfdosen. Bisher wurden in NRW insgesamt 880.000 ausgeliefert. "Ab Ende des Monats erwarten wir bis zu 500.000 Impfdosen pro Woche", sagte ein Ministeriumssprecher.
Viele Praxen in Düsseldorf leiden schon jetzt unter Impfstoff-Mangel. "Wir mussten heute zehn Patienten absagen, die einen Impftermin hatten", sagte Dr. Enrico Kuhnert. 200 Dosen hat er für die kommende Woche bestellt. Doch er weiß: "Wenn ich Glück habe, bekomme ich die Hälfte."
In der zentralen Impfstelle der Stadt wird zwar noch massenhaft gepikst - 1.546 Menschen waren es am Dienstag. Aber Gesundheitsamt-Leiter Heiko Schneitler weiß: "Der Impfstoff reicht sicher nicht für den aktuellen Bedarf."
Auch in Krefeld wird der Impfstoff langsam knapp. In den vergangenen Tagen hat sich die Zahl der Patienten, die sich impfen lassen wollen, verdoppelt. Einen Impftermin beim Arzt gibt es in der Regel nicht mehr vor Ende des Monats.
Im Wuppertaler Gesundheitsamt werden mittlerweile nur noch Patienten, die in Wuppertal wohnen oder arbeiten, geimpft. Das Gesundheitsministerium betont, dass Menschen mit besonderem Risiko Vorrang bei der Impfung haben müssen.
Bundesweit haben wegen der Schweinegrippe zahlreiche Schüler außerplanmäßige Ferien. In NRW sind nach Informationen aus der Landesregierung derzeit jedoch nur "eine Handvoll Schulen" geschlossen.