Nordrhein-Westfalen ist Hochburg radikaler Salafisten

Bochum/Düsseldorf (dpa) - Nordrhein-Westfalen gilt als Hochburg radikaler Salafisten. Von den rund 6600 Anhängern bundesweit leben dort nach Angaben des Verfassungsschutzes rund 1800. Bis zu 15 Prozent von ihnen werden der gewaltbereiten Szene zugerechnet.

Die Salafisten Pierre Vogel (l.) und Sven Lau bei einer Kundgebung.

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Die Verfassungsschützer verdächtigen Teile der Salafisten-Bewegung, ein Sammelbecken für gewaltbereiten Islamismus zu sein und Verbindungen zu Terrornetzen zu pflegen. Die Behörden haben bislang mehr als 140 Salafisten gezählt, die aus NRW in den Krieg nach Syrien oder in den Irak gereist sind.

Der Salafismus ist eine religiöse und politische Bewegung des Islam, die nur von einer kleinen Minderheit der Muslime getragen wird. Salafisten lehnen westliche Demokratien ab und sehen eine „islamische Ordnung“ mit islamischer Rechtsprechung (Scharia) als einzig legitime Staats- und Gesellschaftsform an. Sie vertreten einen Ur-Islam und wenden sich gegen jede theologische Modernisierung.