NRW: Anwohner wollen Gruben-See verhindern

Die Behörden warnen zwar vor voreiligen Vergleichen. Doch SPD und Grüne fordern neue Gutachten.

Düsseldorf. Nach dem Erdrutsch am Rande einer gefluteten Braunkohlegrube in Sachsen-Anhalt geht auch im rheinischen Braunkohlerevier die Angst um. Bürgerinitiativen verlangen eine Auszeit im Planverfahren. Die Stadt Düren forderte am Montag, das Planverfahren für die Flutung des Abbaugebiets im benachbarten Inden zu stoppen. Dort soll von 2030 an das elf Quadratkilometer große Loch volllaufen, um einen See entstehen zu lassen.

Die staatlichen Experten warnten hingegen am Montag vor Panik. "Es bestehen große geologische und hydrologische Unterschiede zwischen Sachsen-Anhalt und dem Rheinland", sagte Christoph Söbbeler von der Bezirksregierung Arnsberg, die NRW-weit die Einhaltung des Bergrechts überwacht.

Nach dem derzeit geltenden Rahmenbetriebsplan zwischen dem Land und dem Energieunternehmen RWE Power überprüft der Konzern ständig die Böschungen der großen Löcher in Garzweiler, Inden und Hambach. "Da gab es bislang keine Auffälligkeiten", sagte Söbbeler.

Der Opposition reicht dieses Verfahren nicht aus. "Die Landesregierung muss prüfen, ob nicht ein neues Gutachten in Auftrag gegeben werden muss", forderte der SPD-Fraktionsvize im Landtag, Norbert Römer.

"Es muss eine unabhängige Überprüfung her. Die Landesregierung muss sich eindeutiger zu ihrer Verantwortung bekennen", forderte auch Grünen-Politikerin Bärbel Höhn gegenüber unserer Zeitung.

An der Erdrutsch-Stelle in Nachterstedt drohen weitere Häuser abzurutschen. Für die drei Vermissten gibt es keine Hoffnung mehr.