NRW fordert Schadstoffverbot in Spielzeug und Kitas

Düsseldorf (dpa). Die nordrhein-westfälische Landesregierung fordert ein Verbot von Schadstoffen in Spielzeug und Kindergärten. Gesundheitsgefährdende Weichmacher hätten dort nichts zu suchen, unterstrichen die Minister für Verbraucherschutz und für Kinder, Johannes Remmel (Grüne) und Ute Schäfer (SPD) am Mittwoch in Düsseldorf.

Auch andere schädliche Stoffe in Kinderspielzeug dürften nicht erlaubt werden. Deswegen müsse die Bundesregierung ihren Kampf dagegen verstärken. Der Bund für Umwelt und Naturschutz hatte die Konzentration an giftigen Kunststoff-Weichmachern in 60 Kitas deutschlandweit untersucht und deutlich höhere Werte als in Durchschnittshaushalten gefunden.

„Wir benötigen endlich eine Null-Toleranz-Politik bei erbgutschädigenden und lebertoxischen Weichmachern, krebserregenden und anderen gefährlichen Stoffen“, forderte Remmel. „Wir benötigen ein absolutes Verbot von schädlichen Weichmachern auf EU-Ebene.“ Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) habe bislang, entgegen ihren Ankündigungen, nicht gehandelt.

Weichmacher finden sich in Spielzeugen und Einrichtungsgegenständen aus PVC. Dazu gehören Bodenbeläge ebenso wie Möbel und Spielzeug aus Kunststoff. Einrichtungen für Kinder sollten deshalb beim Hersteller nachfragen, ob ein Produkt schädliche Weichmacher enthält. Die Hersteller sind verpflichtet, innerhalb von 45 Tagen über Inhaltsstoffe aus der Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe Auskunft zu geben.

Schäfer empfahl den Kindertageseinrichtungen, ihre Ausstattung noch einmal daraufhin zu prüfen. „Auch Gegenstände, bei denen sich Erzieherinnen und Erzieher unsicher sind, ob sie Weichmacher enthalten, sollten entfernt werden, um kein Risiko einzugehen.“ Bei der Ausstattung von Kitas sollten die Träger auf Gütesiegel achten.