NRW-Justizminister Kutschaty fordert härtere Strafen gegen Hooligans

Justizminister Kutschaty (SPD) fordert ein schärferes Sanktionsrecht: Stadionverbot durch Richter.

Düsseldorf. Nach der Randale beim Fußballspiel zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 fordert der nordrhein-westfälische Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) eine Änderung des Sanktionsrechts: „Wir brauchen ein Strafrecht, mit dem wir den einzelnen Straftäter effektiv bestrafen können. Ich will eine Diskussion ohne Denkverbote. Neben oder anstatt einer Geld- oder Freiheitsstrafe kommt für mich auch ein strafrechtliches Stadionverbot in Betracht.“

Das wäre eine deutliche Verschärfung der bisherigen Praxis. Ein Verstoß gegen ein neues Sanktionsrecht würde nach den Worten des Ministers eine neue Straftat darstellen. Denn bislang können lediglich Vereine Stadionverbote aussprechen. Diese tauchten dann aber in keiner Strafakte auf.

Beim Revier-Derby zwischen den Bundesligisten Dortmund und Schalke hatte es massive Auseinandersetzungen gegeben. Dabei gab es mehr als 180 Festnahmen, acht Beamte wurden verletzt.

Auch weitere Politiker forderten gestern die Vereine zum Handeln auf. Der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier (CDU), verlangte als Vorsitzender der Innenministerkonferenz von den Clubs ein gemeinsames Vorgehen. Die 36 Profiklubs aus erster und zweiter Liga konnten sich gestern hingegen auf kein gemeinsames Konzept einigen (siehe Kasten).

In den vergangenen Monaten hatten sich Berichte über Gewalttaten rund um Bundesligaspiele gehäuft — bei Auseinandersetzungen zwischen Köln und Mönchengladbach ebenso wie nach einem Spiel zwischen Nürnberg und Fürth.