NRW will Sitzenbleiben an Hauptschulen weitgehend abschaffen
Nordrhein-Westfalen will das Sitzenbleiben an den Hauptschulen weitgehend abschaffen. Der sechsjährige Bildungsgang an den Hauptschulen wird dazu in drei Doppeljahrgangsstufen zusammengefasst.
Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen will das Sitzenbleiben an den Hauptschulen weitgehend abschaffen. Der sechsjährige Bildungsgang an den Hauptschulen wird dazu in drei Doppeljahrgangsstufen zusammengefasst.
Innerhalb dieser Doppeljahrgänge sollen Schüler nicht mehr sitzen bleiben. "Das ist unser ausdrückliches Ziel", sagte am Dienstag ein Ministeriumssprecher.
Das Ministerium verweist auf wissenschaftliche Untersuchungen, nach denen "eine Wiederholung von Schuljahren nur in Ausnahmefällen sinnvoll erscheint".
Die Schulen sollen deshalb bei jedem Sitzenbleiber prüfen, ob aufgrund der Gesamtentwicklung des Schülers und durch Fördermaßnahmen eine erfolgreiche Mitarbeit in der nächsthöheren Jahrgangsstufe möglich ist. Den Hauptschulen wird ab sofort erlaubt, innerhalb der Doppeljahrgangsstufe 7/8 auf die Wiederholung der Klasse 7 ganz zu verzichten.
In der sogenannten Erprobungsstufe gibt es bereits jetzt kein Sitzenbleiben. Die Schüler gehen ohne Versetzung von der Klasse 5 in die Klasse 6 über. Aber auch das Sitzenbleiben in der 9. Klasse solle möglichst vermieden werden, sagte der Ministeriumssprecher.
Im vergangenen Monat hatte das Ministerium bereits die Gymnasien aufgefordert, bei den durch das Turbo-Abitur besonders belasteten Neuntklässlern ein Sitzenbleiben möglichst zu verhindern. An allen Schulen in Nordrhein-Westfalen mussten im vergangenen Schuljahr rund 81 000 Jungen und Mädchen ein Klasse wiederholen.
Mit der Zusammenfassung von jeweils zwei Klassen der Hauptschule zu einem Doppeljahrgang will das Schulministerium bessere Fördermöglichkeiten schaffen. Neben einer Stärkung der Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik gehören erweiterte Berufspraktika zu dem Konzept.