Parteien verlieren ihre Mitglieder

Vor allem CDU und SPD leiden unter einem starken Schwund. Nur Grüne und die Piratenpartei legen zu.

Düsseldorf. Überaltert, Politikfrust, wenig Nachwuchs: Die beiden großen Parteien in Nordrhein-Westfalen, CDU und SPD, leiden unter akutem Mitgliederschwund.

Die NRW-CDU hat zwar deutlich mehr Mitglieder als die SPD, musste aber in den vergangenen Jahren einen besonders deutlichen Rückgang verzeichnen. Zum Stichtag 30. September 2011 gab es noch 151 940 CDU-Mitglieder zwischen Rhein und Weser. Vor einem Jahr hatte die Partei noch 160 000 Mitglieder.

Die SPD hatte damals die Macht wieder gewonnen. Doch die Zahl der Mitglieder blieb weiter rückläufig. 132 000 Genossen gibt es derzeit, nach der Landtagswahl 2010 waren es noch 4000 mehr, 2005 gar noch 163 000.

Doch mittlerweile gibt es eine Art Trendwende: „Es gibt wieder mehr Eintritte als Austritte“, sagte ein SPD-Parteisprecher. Bei der CDU ist der Saldo zwischen Ein- und Austritten negativ. Er beträgt verglichen mit den Zahlen des vergangenen Jahres alleine 1500 Mitglieder.

16 250 Frauen und Männer gehören noch den NRW-Liberalen an, 1000 weniger als zu den besten Zeiten vor einem Jahr. Auch die Linkspartei in NRW hat Federn gelassen: 8245 Personen haben in NRW derzeit das rote Parteibuch, 590 weniger als noch vor eineinhalb Jahren.

Bei zwei Parteien gibt es eine entgegengesetzte Bewegung: Die Grünen und die Piratenpartei legen beide weiter zu. Derzeit haben rund 12 500 Nordrhein-Westfalen ein grünes Parteibuch, rund 1300 mehr als noch im Mai 2010. Und bei den Piraten schießen die Zahlen geradezu durch die Decke. Ein aktueller Stand von 2600 Mitgliedern entspricht einer Steigerung um rund 70 Prozent gegenüber dem Mai 2010.