Rätsel gelöst: Atomkugeln lagern in Jülich
Röttgen rügt das Informationschaos.
Jülich. Die Verwirrung um vermisste Atomkugeln ist beendet: Die Brennelementkugeln lagern doch im Zwischenlager des Jülicher Forschungszentrums, aus dem sie stammen. Das teilte das Bundesumweltministerium am Dienstag nach einem Gespräch mit der NRW-Atomaufsicht mit.
„Nach Darstellung der Landesatomaufsicht lagern diese 2.285 beim Betrieb oder bei nachfolgenden Versuchen zerbrochenen Kugeln einzementiert im Zwischenlager des Forschungszentrums“, erklärte das Ministerium. Die Kugeln seien demnach nicht im ehemaligen Forschungsbergwerk Asse in Niedersachsen eingelagert worden.
Nach widersprüchlichen Berichten über den Verbleib der Kugeln hatte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) die Atomaufsicht, die in NRW beim Wirtschaftsministerium liegt, einbestellt. Röttgen: „Demnach weist die Bilanzierung des Kernmaterials keine Lücken auf.“ Das Forschungszentrum hatte von Anfang an erklärt, es würden keine Brennelementkugeln aus dem stillgelegten Forschungsreaktor vermisst.
Die Verwirrung um die tennisballgroßen Kugeln hatte NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) ausgelöst. Sie hatte in der Antwort auf eine Grünen-Anfrage angegeben, es seien „allem Anschein nach“ Brennelementkugeln in der Asse gelagert worden.