Religion: Weniger Gläubige, mehr Vielfalt
In Nordrhein-Westfalen gibt es 230 Gemeinschaften und Strömungen. 75 Prozent der Bürger sind noch gebunden.
Bochum. Die religiöse Bindung in Nordrhein-Westfalen wird weniger, aber bunter. So haben die beiden großen christlichen Kirchen in den vergangenen Jahren weiter Mitglieder verloren. Zugleich nimmt die religiöse Vielfalt im Land zu, wie das Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (Ceres) an der Ruhr-Universität Bochum herausfand: Immer mehr religiöse Gemeinschaften stehen einer abnehmenden Mitgliederzahl gegenüber.
Nach Erkenntnissen der Wissenschaftler gibt es rund 230 religiöse Gemeinschaften und Strömungen zwischen Rhein und Weser. Es sei eine Pluralisierung im Glauben festzustellen, erklärt Markus Hero von Ceres. Allerdings werde die Zahl der Austritte aus den christlichen Konfessionen nicht durch eine Hinwendung zu kleineren Religionsgruppen kompensiert. Die stärkste Pluralisierung tritt in den Ballungsgebieten des Landes auf, insbesondere im Ruhrgebiet und den Städten entlang der Rheinschiene.