Rot-Grün erlaubt Gemeinschaftsschulen in NRW

Düsseldorf (dpa). Nach langem politischen Streit gibt Nordrhein-Westfalen den Startschuss für Gemeinschaftsschulen. Die rot-grüneMinderheitsregierung erlaubt Kommunen schulformübergreifende Schulen als Modellversuche.

„Die Gemeinschaftsschule ist ein Angebot“, sagteSchulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) am Montag in Düsseldorf. KeineSchulform werde abgeschafft. Der Versuch dauert sechs Jahre.

In Gemeinschaftsschulen können mehrere Schulformen zusammengeführtwerden. In den meisten Fällen würden das Haupt- und Realschulen werden,sagte Löhrmann.

Die Gemeinschaftsschulen müssen prinzipiell auf alleAbschlüsse vorbereiten. Anders als Gesamtschulen sind sie jedoch nichtgezwungen, eine gymnasiale Oberstufe anzubieten. Die erstenGemeinschaftsschulen sollen im Schuljahr 2011/2012 ihre Arbeitaufnehmen. Nachbargemeinden müssen in die Planungen einbezogen werden.

Mindestens die Klassen 5 und 6 sollen gemeinsam lernen, orientiert anden Bildungsgängen der Gymnasien. Danach entscheiden die Schulen, wie es weitergeht. Sie könnten alle Schüler bis zur Klasse 10 imKlassenverbund lernen lassen und dabei Schüler individuell fördern.Alternativ können sie Grund- und Erweiterungskurse einführen.

Oder siebieten ab Klasse 7 getrennte Schulformstränge für den Haupt-, oderRealschulabschluss oder für die gymnasiale Oberstufe an. „Uns ist angrößtmöglichem Konsens gelegen“, sagte Löhrmann. „Ich verlange eineförmliche Befragung der Eltern. Wir wollen nicht am Bedarf vorbeiSchulen gründen.“