Schweinegrippe: Notfall-Ärzte der Uni in Quarantäne

Ein Düsseldorfer Chirurg ist erkrankt. Rettungsdienste verteilen die Patienten auf andere Krankenhäuser.

Düsseldorf. Ein Arzt der Unfall-Chirurgie an der Düsseldorfer Uni-Klinik ist an der Schweinegrippe erkrankt. Alle Ärzte und das Pflegepersonal der Station sind in Quarantäne, die Klinik arbeitet mit Ersatzpersonal. "Es kommt zu Engpässen", erklärt der Infektiologe der Uni-Klinik, Prof. Dieter Häussinger.

Der betroffene Mediziner war am Samstag vor acht Tagen bei einer Hochzeitsfeier in Köln. Mitte der Woche bekam er dann einen leichten Schnupfen. "Er wäre gar nicht auf die Idee gekommen, einen Arzt aufzusuchen", sagt Häussinger. Doch dann erfuhr der Chirurg, dass ein anderer Gast der Feier an der neuen Influenza erkrankt ist. Am vergangenen Freitag ließ er sich testen: positiv.

Das gesamte Personal der Unfall-Chirurgie wurde ausgetauscht, laut Häussinger sei dadurch aber die Kapazität der Station eingeschränkt. Laut der Feuerwehr wird die Notfallaufnahme der Uni-Klinik derzeit überhaupt nicht mehr mit chirurgischen Notfällen angefahren. "Wir verteilen Patienten auf andere Krankenhäuser", sagt Feuerwehrsprecher Hans-Jochen Hermes. "Bei besonders schweren Verletzungen müssten wir auch auf Kliniken in umliegenden Städten ausweichen."

Fast 4.000 Mitarbeiter sind in der Uni-Klinik beschäftigt. "Da tritt zwangsläufig mal ein Fall auf", sagt Häussinger. Kritisch könnte es werden, wenn sich derartige Fälle häufen: Die Uni-Klinik ist bereits das fünfte Krankenhaus in Düsseldorf, in dem Personal wegen der Grippe ausfällt. Das bestätigt der Leiter des Gesundheitsamtes, Prof. Heiko Schneitler. Bislang sei aber eine Verbreitung der Influenza innerhalb der Kliniken verhindert worden.

In der Uni-Klinik wird frühestens Mitte der Woche Normalbetrieb herrschen. Die isolierten Mitarbeiter wurden bisher alle negativ getestet, sie könnten bis Donnerstag dennoch erkranken.