Vor Landtagswahl Umfrage: AfD legt in NRW weiter zu
Wenn jetzt gewählt würde, gäbe es in NRW wohl nur die Möglichkeit einer großen Koalition. Für alles andere gäbe es keine Mehrheit - denn die AfD wächst weiter.
Düsseldorf. (dpa) Ein Jahr vor der nächsten NRW-Landtagswahl liegt die AfD einer Umfrage zufolge bei zwölf Prozent. Das sind noch einmal zwei Prozentpunkte mehr als im Februar. Die rechtspopulistische Partei bliebe damit drittstärkste Kraft in Nordrhein-Westfalen. Sonst ergab die Umfrage im Auftrag des WDR-Magazins „Westpol“ wenig Änderungen.
Wenn jetzt schon gewählt würde, wären SPD und CDU gleich stark, beide kämen auf 31 Prozent, was für die CDU eine leichte Verschlechterung bedeutet. Die Grünen könnten mit 10 Prozent rechnen, die FDP stünde bei 8 Prozent, und die Linke wäre mit 6 Prozent ebenfalls noch im Landesparlament.
Eine realistische Mehrheit gäbe es damit derzeit nur für eine große Koalition. Rot-Grün, Schwarz-Gelb oder Schwarz-Grün würden als Koalitionsmodelle ausscheiden, ein Bündnis mit der AfD haben die anderen Parteien ausgeschlossen.
Mit der Arbeit von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sind der Umfrage zufolge viele Wähler zufrieden. Die SPD-Politikerin kommt hier auf 65 Prozent, was einem Plus von sechs Prozentpunkten im Vergleich zum Februar entspricht. Deutlich dahinter folgen Christian Lindner (FDP) mit 48 Prozent und Armin Laschet (CDU) mit 38 Prozent. Allerdings holen die beiden Oppositionspolitiker auf, sie konnten sich deutlich verbessern.
Bei den Sachthemen schneidet die SPD auf wichtigen Feldern deutlich schlechter ab als die CDU. So glauben der Umfrage zufolge 44 Prozent, dass die CDU eine gute Wirtschaftspolitik für NRW machen würde - nur 30 Prozent trauen das der SPD zu.
Auch in den Bereichen innere Sicherheit, Verkehr und Schuldenabbau liegt die CDU deutlich vor der SPD. In der Flüchtlingspolitik ist das Vertrauen in die beiden großen Parteien gleichermaßen gering - 25 Prozent bei der SPD und 26 Prozent bei der CDU.