Wuppertal Häftling in JVA erwürgt: Täter schon vorher im Gefängnis gewalttätig
Wuppertal. Der Häftling, der vor gut einer Woche einen Mitgefangenen in der JVA-Ronsdorf zu Tode gewürgt haben soll, hat schon früher andere Gefangene attackiert. Im November vergangenen Jahres habe der 18-Jährige einem Mithäftling nach einer Freistunde mit der Faust ins Gesicht geschlagen, berichtete NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) am Donnerstag unter Berufung auf staatsanwaltschaftliche Ermittlungen.
Die JVA Wuppertal-Ronsdorf habe damals Anzeige erstattet, die Untersuchungen dauerten an. Auch während seiner Untersuchungshaft in Wuppertal von Februar bis Juli 2015 sei der Mann „mit aggressivem Verhalten aufgefallen“, sagte Kutschaty. Bei einer Freistunde habe er einen anderen Häftling zu Boden geworfen und kurz gewürgt.
Der Minister nannte es ein Versäumnis, dass dieser Vorfall nicht angezeigt wurde. Der 18-Jährige soll am 4. Mai einen 20 Jahre alten Mitgefangenen bei einem Zellenbesuch wegen 40 Euro Kartenspielschulden drei bis fünf Minuten lang zunächst mit den Händen, dann mit einem Gürtel erwürgt haben. Zuvor habe der Beschuldigte allerdings an mehr als 120 solcher Zweiertreffen in einer Zelle - sogenannten Umschlüssen - teilgenommen, die stets „unauffällig“ verlaufen sein. dpa