VRR: Semesterticket auf der Kippe
VRR will Preis in den kommenden Jahren deutlich erhöhen.
Düsseldorf. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) plant, die Preise für das Semesterticket in den kommenden drei Jahren jeweils um monatlich 3,80 Euro zu erhöhen — und bekommt nicht nur Gegenwind von Studentenvertretern.
Das im Jahr 1992 eingeführte Semesterticket ist bisher die preiswerteste Methode, mit dem VRR durch ganz Nordrhein-Westfalen zu fahren und entsprechend beliebt. Mehr als 210 000 Studenten nutzen das Angebot aktuell. Studiengebühren plus Semesterticket (251,81 Euro) betragen auf den Monat gerechnet rund 42 Euro, während das ansonsten günstigste Angebot, das Ticket für Auszubildende, 45 Euro monatlich kostet. Weiterer Nachteil im Gegensatz zum Semsterticket: Außer am Wochenende gilt es nur für eine Stadt.
VRR-Vorstand José Luis Castrillo lässt sich auf der VRR-Internet-Seite so zitieren: „Der Ball liegt bei den ASten. Allen Hochschulen liege ein vom VRR und den lokalen Verkehrsunternehmen unterzeichnetes Vertragsangebot für das Semesterticket vor. „Für eine Stellungnahme beim VRR war am Donnerstag niemand zu erreichen.
Andreas Niegl, Vorstand des AStA der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität: „Man bekommt den Eindruck, dass der VRR seine Kosten auf die Studenten abwälzen will.“ Eine Erhöhung der Ticketpreise versteht Niegl, aber sie müsse „moderat und transparent“ sein. Bei den anstehenden Verhandlungen sieht er die Studenten sowohl vom Rektorat der Uni als auch der Stadt Düsseldorf gut unterstützt.
Der Hochschulpolitische Sprecher der FDP-Ratsfraktion, Rainer Matheisen, erklärte: „Eine moderate Erhöhung auf dem Niveau anderer Tickets würde auch von den Studierendenvertretungen akzeptiert werden. Die jetzigen Pläne des VRR sehen jedoch eine Preissteigerung von satten 43 Prozent in den kommenden vier Jahren vor.“
Bisher haben erst 14 von 31 Universitäten und Hochschulen den Vertrag unterschrieben, darunter ist allerdings keine bekannte. AR