Weeze verliertein Viertel seiner Flüge

Ryanair stellt wegen der Luftverkehrsabgabe allein am Niederrhein 84 Verbindungen pro Woche ein.

Berlin/Weeze. Die Einführung der Luftverkehrsabgabe zum 1. Januar 2011 wird in Deutschland Arbeitsplätze kosten. Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair hat gestern angekündigt, zum Sommerflugplan bundesweit 34 Verbindungen mit 414 Flügen pro Woche zu streichen.

Damit, so Ryanair-Chef Michael O’Leary, werde das Fluggastaufkommen um drei Millionen sinken; die Flugsteuer der Bundesregierung werde zum Verlust von 3000 Arbeitsplätzen führen.

Zum 1. Januar wird das Fliegen in Deutschland teurer. Die Bundesregierung hat eine Luftverkehrsabgabe beschlossen. Danach werden je nach Entfernung zwischen acht und 45 Euro je Flugticket fällig. Der Bund verspricht sich davon Mehreinnahmen von einer Milliarde Euro.

Von den Ryanair-Plänen sind die Flughäfen Frankfurt-Hahn, Berlin-Schönefeld, Bremen sowie der Niederrhein-Airport Weeze betroffen.

Am Niederrhein will die Billigfluggesellschaft wöchentlich 84 Flüge unter anderem nach Berlin, Danzig oder Oslo streichen. 700 000 Fluggäste, so hat Ryanair ausgerechnet, werden wegfallen. Zwei von neun in Weeze stationierte Maschinen will O’Leary abziehen.

„Das sind 25 Prozent unseres Verkehrsaufkommens“, sagt Ludger van Bebber, Geschäftsführer des Niederrhein-Airports. Weeze ist auf Ryanair angewiesen; 2,7 der insgesamt 2,85 Millionen Passagiere in diesem Jahr fliegen mit den Iren.

Für Weeze geplante Flüge nach Berlin sollen jetzt nach Maastricht verlegt werden. In den Niederlanden war die Flugsteuer nach zwei Jahren wieder gestoppt worden. Darauf hofft auch van Bebber in Deutschland. „Unsere Tickets kosten im Schnitt 40 Euro. Acht Euro bedeuten 20 Prozent. Dies machen unsere Kunden nicht mit.“

Air Berlin-Chef Hunold hat angekündigt, eine Verfassungsklage gegen die Luftverkehrsabgabe zu prüfen.