„ZeitungsZeit“ macht Lust aufs Lesen
Schulen: Verlage beteiligen sich wieder am NRW-Projekt.
Düsseldorf. Dass das Zeitunglesen nicht nur Spaß macht, sondern auch den Unterricht bereichert - diese Erfahrung machen in den kommenden Wochen mehr als 22000 Hauptschüler in ganz Nordrhein-Westfalen. Denn das Projekt "ZeitungsZeit" von Zeitungsverleger Verband NRW und Landesschulministerium geht in die dritte Runde. Auch die Westdeutsche Zeitung, der Remscheider General-Anzeiger und das Solinger Tageblatt sind wieder mit von der Partie und liefern bis Mitte April kostenlos Zeitungen an die beteiligten Schulen. Am Wochenende kommt die Zeitung für alle Familien, die es wollen, ins Haus. Nach Angaben der Zeitungsverleger investieren sie jährlich eine halbe Million Euro allein an Papier- und Druckkosten in die Gratis- Zeitungen.
Mit dem Projekt soll die Lesekompetenz der Schüler in der neunten Klasse gefördert werden. Sie gilt als die Schlüsselqualifikation des Lernens. Hintergrund ist das schlechte Abschneiden Deutschlands bei den Pisa-Studien.
Zugleich werde die Allgemeinbildung der Schüler gefördert, sagte Schulministerin Barbara Sommer (CDU) gestern bei der Vorstellung in Düsseldorf. Wie wichtig das Projekt ist, machte der Dortmunder Bildungsforscher Wilfried Bos deutlich. Nach seinen Angaben ist rund ein Viertel aller 15-jährigen Schulabgänger so schlecht im Lesen, dass es nicht für eine Berufsausbildung reicht. Die bisherigen Ergebnisse von "ZeitungsZeit" machen da Hoffnung: Laut einer Studie über das Projekt wollen 60Prozent der Schüler, die früher nie Zeitung gelesen hatten, dies in Zukunft regelmäßig tun.