NRW-Gleichstellungsministerin nimmt Stellung Scharrenbach: Genderdiskussion darf nicht übertrieben geführt werden

Düsseldorf · Die Genderdiskussion sorgt oft für hitzige Debatten - vor allem auch in der Politik. Nun nimmt die NRW-Gleichstellungsministerin zum Thema kritisch Stellung.

NRW: Gleichstellungsministerin ist gegen übertriebene Genderdiskussion.

Foto: dpa/Federico Gambarini

NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach sieht eine „übertriebene“ Genderdiskussion kritisch. „Ich adressiere Frauen und Männer“, sagte die CDU-Politikerin im WDR-„RheinBlick“. Manche aufgeheizte Debatte verhindere aber eher, dass Probleme gelöst würden. Wenn die Genderdiskussion übertrieben geführt werde, fragten sich manche: „Haben wir nichts anderes?“, meinte Scharrenbach.

Deutschland habe einen „recht hohen Stand an Frauenrechten“. Allerdings gebe es bei Beschäftigung und Renten noch viel zu tun. Bei Frauen in Spitzenpositionen sprach Scharrenbach vor allem in der Wirtschaft noch von Herausforderungen, wobei es in kleineren Unternehmen wegen flacher Hierarchien etwas einfacher sei. Man müsse dafür sorgen, dass Frauen andere Berufe ergreifen als die klassischen besonders im sozialen Bereich, betonte die Ministerin am Donnerstag.

Jungen und Mädchen seien „gleich neugierig“. Es gelte also, möglichst früh schon in der Kita und in den Familien Interesse zu wecken auch etwa für Themen aus Biologie, Physik oder Technik, sagte Scharrenbach. Ihre Partei in NRW sei im Vorstand „weiblicher“ geworden. Bei der Bundestagswahl sei man bei der CDU-Landesliste einer Mann-Frau-Parität näher gekommen, besonders in den Direktwahlkreisen brauche es aber viel mehr Frauen. Frauen formulierten in der Politik oft „leise“, nicht so Haudrauf wie manche Männer“.

(dpa)