Statistik Nur wenige Nordafrikaner flüchteten im Januar nach Deutschland
Berlin. Unter den im Januar nach Deutschland gekommenen Flüchtlingen befanden sich nur noch vergleichsweise wenige aus Nordafrika: Aus Marokko und Algerien kamen jeweils rund 1600 Menschen, aus Tunesien sogar nur 170, wie eine Sprecherin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) am Donnerstag auf AFP-Anfrage mitteilte.
Die Gesamtzahl aller neu angekommenen Flüchtlinge lag im Januar bei knapp 92.000. Die Zahl der Flüchtlinge aus Marokko und Algerien war Ende vergangenen Jahres stark angestiegen. Bei den Marokkanern lag sie im Dezember mit knapp 2900 fast zehn Mal so hoch wie im Januar 2015. Aus Algerien wurden knapp 2300 Flüchtlinge gezählt. Bei ihnen reduzierte sich die Zahl im Januar auf 1563, bei den Marokkanern auf 1623.
Die Bundesregierung plant, die drei Maghreb-Länder Tunesien, Algerien und Marokko als sichere Herkunftsländer einzustufen, um die Asylgesuche von Bürgern dieser Staaten schneller zurückweisen zu können. Einen entsprechenden Beschluss hatte das Bundeskabinett am Mittwoch gefasst.
Die größte Gruppe der nach dem Easy-System registrierten Neuankömmlinge stellten nach Angaben des Bundesinnenministeriums im Januar mit 35.822 erneut die Syrer. Aus dem Irak wurden 18.563 Flüchtlinge gezählt, aus Afghanistan 8.099. Zudem wurden 4203 Flüchtlinge aus dem Iran registriert. Mit knapp 92.000 lag die Gesamtzahl zwar immer noch recht hoch; allerdings hatte sie im November bei 206.000 und im Dezember bei 127.000 gelegen.(afp)