Sarkozy schießt übers Ziel hinaus
Die Revolutionsbewegungen in Tunesien und Ägypten hatte Frankreichs Präsident Sarkozy fast verschlafen. Jetzt will er sich als Macher der Libyen-Krise in Szene setzen — und schießt gefährlich über das Ziel hinaus.
10.03.2011
, 20:11 Uhr
In Rambo-Manier lässt sich aber der Bürgerkrieg in Libyen nicht beenden. Vielmehr würde mit überstürzten und völkerrechtlich nicht legitimierten Luftangriffen ein Flächenbrand in der arabischen Welt entfacht, der sich kaum mehr löschen lässt. Ganz abgesehen davon, dass Diktatoren à la Gaddafi keine Scheu haben, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Schnell ist das Problem nicht aus der Welt, gleich, mit welchen Mitteln vorgegangen wird. Denn auch verschärfte Sanktionen zeigen erst mittelfristig ihre Wirkung.