Schnelles Urteil ist nicht wichtig

Wieder hat eine Antragsflut einen zügigen Fortgang des Münchener Prozesses verhindert. Ausgerechnet an dem Tag, an dem einer der Angeklagten sein Wissen über die Terrortruppe preisgeben wollte. Auf seine früheren Aussagen bei den Vernehmungen stützen sich weite Teile der Anklage — seine Einlassungen sind entscheidend für das gesamte Verfahren.

Dennoch gibt es keinen Anlass, mit dem Gericht zu hadern. Es muss die Anträge ernst nehmen, selbst wenn sie der Verzögerung dienen sollten. Rechtsstaatlichkeit ist wichtiger als ein schnelles Urteil.